Bonaire |
||
Bonaire - gute Luft - |
||
und wir sind happy darüber. Endlich haben wir die feuchte Tropenluft hinter uns gelassen. Ein steter Wind weht und die Luft ist heiß und trocken. Sehr angenehm und die Lebensgeister, die träge wurden in Brasilien und Trinidad, erwachen mit neuem Schwung. Die ABC-Inseln halten sich nicht an unser Alphabet und so liegt Bonaire 38 sm vor Curacao. Die dritte im Bunde Aruba wär dann nochmal 42 sm weiter auf dem Weg. |
||
Es gibt Marina Harbour und außerdem liegen zahlreiche Moorings aus, so ist für jeden reichlich Platz zum Verweilen mit seinem Segelboot. Selbst im Dunkeln - wir kamen gegen 2 Uhr nachts in der Inselhauptstadt Kralendijke an – konnten wir uns gut orientieren und machten an einer der Moorings fest. Zufrieden nach einer 4tägigen angenehmen Segeltour schliefen wir gut und fest und waren wie immer sehr gespannt auf den ersten Blick am Morgen. Wunderbar türkises klares Wasser und noch vor dem Morgenkaffee/tee sprangen wir hinein und es war ein Genuß. Vergessen die öligen und brackigen Gewässer, die uns seit Monaten vom Schwimmen abgehalten haben. Und immer spürbar die frische reine Luft. |
||
Einklarieren ist wieder unkompliziert. Der Zollbeamte freut sich über Wilfrieds Niederländisch und mein Geburtsdatum. Sein Sohn wurde auch am 31. Oktober geboren und es ergibt sich ein Gespräch über Skorpione ! Bei der Emigration vergingen auch mal gerade 10 Minuten und schon haben wir den ganzen langen Tag für diesen bunten beschaulichen Ort. Es scheint das Leben hier im Zeitlupentempo voranzuschreiten. Selbst die Touristen können diesen Eindruck nicht verändern. Es gibt einen Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Wenn eines davon anlegt und die Türen öffnet, strömen ca. 2.000 neue Urlauber durch die Straßen und beleben das Geschäft. Zum Glück bleiben sie ja nicht lange und die kleinen Geschäfte freuen sich über den raschen Umsatz. Abends strahlt der Ort dann wieder seine gewohnte Ruhe aus. |
||
Das kleine Hauptdorf ist schnell erobert und am Ende kauften wir noch ein paar Dinge ein im hiesigen Supermarkt. Welche unerhoffte Freude, es gab Quark, Buttermilch und Vollkornbrot! Und Flippje Vla und Rhabarberkompott .... |
||
Der flache Süden mit seinen schneeweißen Salzhügeln ist der Anfang zu den Flamingokolonien. |
||
Die alten Salzpfannen bilden einen Teil des Flamingo-Schutzgebietes. Früher waren diese exotischen Vögel zahlreicher anzutreffen, heute ist nur noch einer von vier Brutplätzen vorhanden. Der Lärm und aufdringliche Besucher stören sie beim Brüten und heute zieht es sie soweit von der Straße weg, daß sie nur von weitem noch zu sehen sind. Das Rosa leuchtet weit in der Ferne. Flamingos werden nicht rosa geboren, erst wenn sie durch die Futteraufnahme genügend Plankton aufgenommen haben, bekommen sie ihre typische Farbe. Sonst blieben sie grau. Finden sie nicht genügend zu Essen, fliegen sie in Scharen weiter nach Venezuela oder Kolumbien. Der Reiseführer kennt das Abreisedatum der Vögel nicht so genau, so bleibt er bei den Zehntausenden in seiner Ankündigung. Auch wenn sie gerade mal wieder unterwegs sind. |
||
Weiter Richtung Norden steigen wir immer wieder aus. Überall schmeichelt sich die Natur in unser Auge. Wir fahren nahe am Meer und die Pelikane, die uns in Trinidad schon so erfreuten, tummeln sich auch hier zahlreich und in Menschennähe. Esel laufen frei durch die Steppe und überall suchen Ziegen nach jedem grünen Blättchen. |
||
Im Nationalpark angelangt reicht die Zeit heute nur für die kleine Route. Aber auch die ist lang und schön genug, um entsprechende Eindrücke zu hinterlassen. Immer wieder steigen wir aus und staunen mal wieder ehrfürchtig über die Schönheit der Natur. Die Papageien, Ziegen, schillernde Echsen, Esel usw. sind dort zu Hause und nicht ängstlich. Dort machen sie keine schlechten Erfahrungen und so fühlen sie sich sicher. Viele Vogelarten sind dort angesiedelt und auch hier beherrschen Kakteen die Landschaft. |
||
Hier könnten gut Wildwestfilme entstanden sein. Muß man einfach sehen, kann man gar nicht angemessen beschreiben. Das Fotografenherz bekommt Futter und viele Fotos. Du fährst durch den Park und triffst kaum einen anderen Jeep oder Leute. Du siehst, wo du anhalten darfst und mittendrin gibt es eine Bucht, die einlädt zum Schwimmen oder Schnorcheln, vis a vis der Flamingos. Damit hatten wir nicht gerechnet und kein Badezeug dabei. Wir erfrischten uns an dem Büdchen mit Wasser und sahen den Flamingos zu. Ein Tag im Naturpark ist viel zu kurz und vielleicht kehren wir von Curacao noch einmal zurück nach Bonaire. |
||
Die Eindrücke dieses Tages waren reichlich und intensiv und zurück auf dem Boot saßen 2 müde und zufriedene Eroberer der Welten. In Berichten von anderen Seglern lasen wir oft, daß für sie die Karibik erst nach Trinidad so richtig schön wurde. So langsam ahnen wir, was sie damit meinten. |
||
Wie schnell vergehen wieder die Tage und der Blick in die Wetterkarte rät zur Abreise nach Curacao. Es wird nur eine Tagesreise aber begleitet von viel Wind, der sich während der kommenden Woche steigern soll. Der Samstag verspricht noch recht segelfreundlich zu werden, steigert seine Windkraft aber täglich mit ein paar Knoten mehr. Nun gut, das Wetter ist nunmal die Hauptperson und bestimmt in der Hauptsache unsere Segeltage. Wir sehen sooo selten die Sonne aufgehen (weil Langschläfer) und stellen den Wecker auf 6 Uhr früh. Samstag, nach einem wunderschönen Sonnenaufgang machen wir die Leinen los für die Weiterfahrt. Die Einfahrt zu Spanish Water kann nur bei Tageslicht geschehen und so haben wir reichlich Spielraum dafür. |
||
Bon bini in Curacao sagen wir und genauso wie in Bonaire sprechen die Menschen dort hauptsächlich Papiamento. Das ist ein Gemisch aus Spanisch, Niederländisch, Portugiesisch und afrikanischen Sprachen und hat sich auf den ABC-Inseln als Schriftsprache in Zeitungen, Büchern und sogar im Parlament durchgesetzt. |
||
(C) 2008 - Alle Rechte vorbehalten |