La Gomera 21.10.08

Dienstag 21.10.08

Jetzt wird es langsam ernst. Eigentlich wollten wir heute los, aber wie bei anderen Seglern auch, waren da noch einige „wichtige Dinge“ zu erledigen. Zur Bank, noch einen letzten Kaffee am Markt, zu El Kilo- Annettes Stoffladen, eine letzte Maschine waschen, ein paar letzte Getränke besorgen und was weiß ich noch mehr. Da wir auf der Fahrt zu den Kap Verden nicht an ein Zeitfenster wegen Stürme gebunden sind, können wir den Starttermin ganz locker halten.


Die großen Dinge sind alle erledigt. Der Außenborder geht wieder. Mit Matt, unserem holländischen Nachbarn habe ich eine Probefahrt im Hafen gemacht. Das stehende und laufende Gut, d. h. Seile und Taue am Mast, sind überprüft. Eine neue Rolle ist am Mast eingebaut. Die Webseite ist bis auf den Positionsreport fertig. Und das Essen für den ersten Tag, Annette hat eine Gemüsesuppe gekocht, steht im Kühlschrank.
Morgen mittag soll’s dann geschehen. Bei der Ausfahrt noch mal an die Tankstelle, 400 ltr Diesel und ca. 30 ltr Sprit fürs Dingi tanken. Sprit ist auf den Kap Verden teuer und die Qualität nicht berühmt. Auf eine verstopfte Spritleitung kann ich gut verzichten.
Wie bei jedem Start, vor allem nach einer langen Pause und dann auch noch in eine ganz neue Gegend, macht sich bei mir Lampenfieber bemerkbar. Annette geht es genauso. Jetzt könnte man das ja umgehen, in dem wir einfach hier bleiben würden, so im Reihenschiff, anstellen von Reihenhaus, dann nur ohne Garten. Einige unserer Nachbarn machen uns das vor und fühlen sich dabei wohl.


letzte Haare raufen: Wohin damit?

La Gomera ist uns ja sehr ans Herz gewachsen. Touristische Einöde, d.h. kein Massentourismus. Ein netter Platz, wo man sich abends trifft. Einige Restaurants in denen es gutes Essen für wenig Geld gibt. Geschäfte, die alles haben was man zum leben braucht und das auch noch in gutem Laufabstand. Aber erst wollen wir zusammen noch einiges sehen. Wer weiß, wie viele „ La Gomeras“ wir noch sehen werden. Also los.
Heute morgen im Bett habe ich den ganzen Starttag „ durchgedöst“. Ablegemanöver, Nachbarn die gucken und winken, jetzt bloß keinen blöden Fehler machen. An der Tankstelle anlegen, tanken. Später draußen- die Segel hoch, den Motor abstellen. Jetzt ist nur noch das Rauschen der Wellen zu hören und dann die Stille genießen. Nun dauert es noch etwas bis sich die Nerven beruhigen und wir die Fahrt genießen können. Den nächsten Bericht gibt es dann nach der Tour, wenn wir auf den Kap Verden sind. Wir werden ca. Mitte nächster Woche ankommen. Bis dahin Euch alles Gute

Annette und Wilfried


Cuba Libre in San Sebastian


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