Virginia |
||
Juni 2010 |
||
Wir bereiten die Abfahrt vor nach Deltaville in Virginia. 785 sm liegen vor uns, es ist heiss und sonnig. Es geht noch schnell ein Streuselkuchen in den Backofen, er verstroemt den Duft weit in den Kanal hinaus und exakt bevor wir das offene Meer erreichen, kann ich ihn aus dem Ofen nehmen zum Auskuehlen. Wilfrieds Lieblingsspeise und an so einem Tag besondere Nervennahrung. |
||
Die Hitze Floridas begleitet uns und mangels Wind erleben wir auch nachts keinerlei Abkuehlung. Das bedeutet schlechten Schlaf und auch keinen Hunger. Unsere Hauptnahrung neben dem leckeren Streusselkuchen ist Melone, Melone, Melone. Saftig, kuehl, erfrischend. Der Ofen bleibt aus. Nur wenn ein Fisch anbeisst, holen wir die Pfanne heraus. |
||
Zwischendurch geht – natuerlich nachts – die rote Lampe an, Oelverlust? Zum Glueck nicht, der Schalter ist nur defekt, sonst alles in Ordnung. Wir ankern eine Nacht bei Cape Hattaras, um das herauszufinden. Ein hoechst ungmuetliches Nachtlager, hier treffen der warme Golfstrom und der kalte Labradorstrom aufeinander und wilde Wellen schaukeln uns durch. In 2 Tagen koennen wir endlich die Cheasapeake-Bay erreicht haben und dann ist es nicht mehr weit bis zu userem endgueltigen Ziel. |
||
So freuen sie sich ueber jeden Segler, der von weither her bei ihnen anlegt, ein dicker Stapel Visitenkarten von Besuchern bezeugt, dass schon so mancher hier bei Jason und Donna in ihrer Kueche bei einen kuehlen Bier gesessen hat. Aber nicht nur Bier, auch gutes Wasser vom Steg bot er an zum Duschen oder Tank fuellen, was wir dank unseres Wassermachers nicht benoetigten, aber allein das Angebot war erstaunlich gastfreundlich. |
||
Beim Dunkelwerden sind wir in der Fahrrinne zu unserem Ziel und die Masten in den Marinas weisen uns schon den Weg. Dennoch muessen wir diese Nacht noch so knapp vor dem sicheren Hafen verbringen am Anker draussen, denn ploetzlich haben wir nur noch 0,20 cm Wasser unter uns und wir haben keine Lust, wieder einmal im Sand steckenzubleiben. Lieber warten bis es hell wird und vorher im Hafen anrufen, um uns zu vergewissern, ob wir mit unseren 1,40 m Tiefgang dadurch koennen. Wir koennen es gar nicht fassen und sind nu sauer auf die Situation, den Hafen vor Augen und nicht hineinkoennen. Neuer Tag, neues Glueck. Der Hafenmeister bestaetigt, dass wir auf jeden Fall die Fahrrinne passieren koennen am naechsten Morgen und so ist es auch. |
||
Wilfried prueft mit dem Zollstock die Wassertiefe der Fahrrinne, ob das Echolot auch nicht geschwindelt hat. Es bleibt weniger als eine Handbreit Wasser unter dem Kiel! |
||
DELTAVILLE – ein Ort so klein, auf keiner Karte verzeichnet. Wir buchen rasch unseren Flug nach Germany, der von New York aus gehen wird in drei Tagen. Bis dorthin sind noch ca. 600 km zu ueberwinden, was gar nicht so einfach ist, wie wir es uns dachten. Es gibt hier kein Bussystem, kein Taxibetrieb .... und so sind wir doch tatsaechlich von Samstagabend bis Montagmittag auf den Beinen, ehe wir bei Nils in Neuss ankommen. |
||
(C) 2008 - Alle Rechte vorbehalten |